Australien 2009

Photos und Berichte von der Reise entlang der westaustralischen Küste
06.08.09 Toodyay - 1CQZ-178
Heute tausche ich einen Tag Campervan gegen einen Tag Roadtrain-Truck ein. Nicht dass ich ihn fahren kann, nein, das Ding ist viel zu gross. Aber mitfahren, das ist das exklusive und in keinem Reisebüro erhältliche Adventure-Angebot! Das kann ich nicht ausschlagen, denn es ist eine einmalige Gelegenheit, Lindsay on the job und auch sonst besser kennzulernen. Highday, das gibt was! Und so kommt es auch. Es regnet nämlich um 07:00 in der Früh. Dies ist natürlich kein Problem um mit dem Truck an Lindsays Arbeitsort irgendwo im Busch-Juhee zu kommen. Es ist auch kein Problem, den Tieflader mit dem 25 Tonnen schweren Bagger von der Firma zu beladen. Die Steigung der Strasse der ersten 100 Meter weg vom Arbeitsort, das ist  nun die Herausforderung! Es ist leicht schlammig-breiig, und das Zeugs klebt in den Pneus der Zugmaschine. Es geht nach oben, wir erreichen 80% der heiklen Passage, die Räder beginnen durchzudrehen und oh, es reicht nicht. Der ganze Truck mit Tieflader bleibt hängen. Ein Achselzucken von Lindsay, ein "bloody bastard", zurückrollen und ein neuer Versuch. Geht nicht, die Zugmaschine bringt die Last nicht ins bewegen, sondern dreht im Schlick durch. Ein weiterer bloody bastard und nun soll es um die Halle herum gehen um Anlauf zu holen. Hm, no chance. Der Tieflader bringt die Zugmaschine auf dem schmierigen Boden ins Rutschen, sodass der Versuch abgebrochen werden muss. Jetzt wird es erst recht spannend. Wird es noch einen Weg geben? Oder muss der Transport gar auf den nächsten Tag verschoben werden? Es sind noch weitere Ideen vorhanden. Lindsay lässt nun den grossen Traktor vor die Zugmaschine spannen und mit vereinten Kräften und vor allem besserem Profilhalt kommt nun alles in Bewegung und zwar in die richtige Richtung. Einmal um die Halle um Anlauf zu holen und dann die Steigung hinauf - Kinderspiel. Oben realisiert Lindsay, dass ich die Geschichte auf Video habe. Ya bloody bastard!
Die Fahrt geht ins Industrie-Office von Lindsay; es muss an dem Bagger etwas angepasst werden. Da der Tieflader wegen der Breite des Baggers auf Oversize eingestellt ist, muss der Truck entsprechend gekennzeichnet werden und auch ein Drehlicht am Laufen haben (noch breitere Ladungen erfordern ein Pilotfahrzeug mit Drehlicht). Die Fahrt im Truck oben ist einmalig, ein komplett anderes Fahrgefühl, mate! So hoch oben, mit einer so langen Truckerschnauze, dass Du am Rotlicht den PW vornedran nicht mehr siehst! So gross, das ganze Vehikel, dass alle freiwillig aus dem Wege fahren! Und erst die Innenaustattung! Wie in einem RollsRoyce: mit gepolsterten Ledersitzen und einem zweistöckigen Kajütenbett. Diverse Druck-, Temperatur- und andere Motorenanzeigen machen den Fahrerraum zu einem exklusiven Cockpit, das man nicht mehr verlassen möchte! die Fahrt selber führt quer durchs Lande, zuletzt auch über den Highway und durch die Industrie. Die Truckerfahrer funken untereinander und geben Strasseninformationen durch. Man erhält das Gefühl, es gäbe auf der Strasse in erster Linie organisierte Truckerfahrer und dann erst kommen die weiteren Strassenbenutzer. Anders ausgedrückt scheinen dieTruckies etwas auf die anderen herunterzuschauen, nicht nur im Sinne des Wortes und der Arbeitsposition. Am Ziel wird der Bagger von Tieflader heruntergeholt und für die weiteren Arbeiten bereitgestellt.

Kein Truckie fährt leer oder dann allerhöchstens im Ausnahmezustand. Deshalb holen wir eine weitere Ladung ab, diesmal 15 Tonnen Betonklötze. Die werden aber vorerst nur bis zum Arbeits-Office gefahren und dort auch abgeladen. Lindsay macht anschliessend die nächste Ladung noch bereit, diesmal Leitplanken und ein kleiner Trax. Um den Tag noch richtig abzuschliessen, werde ich plötzlich gefragt, ob ich schiessen können. Etwas erstaunt antworte ich, soweit es um die Gewehre der Schweizer Armee geht schon. Ok, nun solle ich spontan noch lernen wie ich mit Grosskaliber umgehen muss, damit ich  Tontauben treffe! Soweit so gut, Das Gewehr hat nicht einen unmöglichen Rückschlag wie der Karabiner 18, also geht es irgendwie. Immerhin treffe ich 2 von 6, die anderen Schüsse werden wohl in die Bäume oder in einen pinky-grey gegangen sein...

Am Abend sind wir müde, ich auch, weniger wegen der Arbeit, sondern mehr wegen der Eindrücke. Dennoch gelingt es uns, die Wegstrecke bis Exmouth zu besprechen und ein Verwandtenphoto zu schiessen.
 

Fairview
 

Fairview
 

Fairview Veranda

Fairview - Garage und Waschküche
 

Fairview - Morgenaussicht ins Tal, es ist neblig

Friskie, Meisi, Squirt und Lindsay
   
Barrier Express mit 25 Tonnen Bulldozer

 

 
08.08.09 Cervantes - Pinnacle Park - Dongara
What a day! Irgendwie auf und es scheint, dass der Campingplatz erst nach 07:30 wach wird. Egal, ich passe mich heute an. Abräumen der Campingausrüstung ist trotz Campervan noch etwas zeitaufwendig. Tisch verräumen, aha, der muss oben hin und dummerweise unter die Matratzen. Dazu müssen erst alle (nicht verwendeten) Kissen und Decken weg. Hm, doch noch Aufwand, mehr als gedacht. Muss optimiert werden. Dann Toilettenschlüssel abgeben, die 10 AUD Kauti , gondle ich mit gemässigten 80km dahin; es hat auch nicht viel Verkehr. Dafür kriege ich einiges von der Landschaft mit, mache hie und da einen Stop und schaue mir die Küste und das Meer an. Es ist sehr klares Wasser, oft hat es Seegras am Sandstrand. Es sind nicht viel Häuser an der Küste, praktisch nichts. Die Dörfer sind verschlafene Nester, nicht viel los. Es gibt aber einen Powerdrink in einem Einkaufszentrum, ich brauche etwas Schub. In Dongara fahre ich bis zum Hafen und einem Denkmal für die ortsansässigen Fischer. Es scheint, dass hier früher aber auch ein Warenumschlagplatz war und dass ein grosses Pier in das Meer hinausführte. Es sind in der Gegend auch Schiffe gesunken, es hat seichte Stellen und eine starke Brandung. Die Ecke hier wird auch stark von Surfern und Kitern frequentiert. Inzwischen bin ich auf dem Seabreaze Camping angekommen (ich habe den in meinen Aussie-Führer gefunden) und bleibe da eine Nacht. Man lernt nie aus, es gibt hier nicht ein zentrales Gebäude mit Dusche und WC, sondern jede Camping-Zelle hat ein eigenes Häuschen in dem die sanitären Einrichtungen sind. Man muss aber nach Gebrauch auch gleich selber reinigen...
Morgen geht es in Richtung Kalbarri.
 
Pinnacle
 
Pinnacle - Blick in die Wüste

Pinnacle - a pink-grey

 
15.08.09 Minilya - Coral Bay - Exmouth
Hatte in den letzten Tagen kein Internet, es scheint doch ein wenig rar hier oben zu sein. Ich bin nun im Exmouth Diving Center am Computer und kann wieder mal was von mir hoeren oder lesen lassen. Die vorhergehenden Tage werde ich noch beschreiben, aber sie sind hauptsaechlich mit fahren verflossen. Nach Kalbarri ging es zu Hamelin Pool (acu ein Camping) um die Stromatolites zu sehen. Die sind die aeltesten Lebewesen, die wir auf dieser Erde haben. Sie halfen uns vor x-Millionen Jahren unseren Sauerstoffgehalt auf 21% zu bringen (oder so) und es gibt nur zwei Orte auf der Welt, an denen es noch solche gibt. Hamelin Pool war auch eine Woll-Verladestation. Leider wurde ein Teil der Stromalites durch den Verladevorgang beintraechtigt. Dann ging es weiter zu Carnarvon und noch etwas weiter zu den Blow-Holes. Ein Schnorcheltrip in der Lagune brachte ein paar schoene Schnecken und ein kleiner Schreck ueber vorbeiziehende BlackTips, die aber so etwa 80cm waren. Ups.  
Dann weiter nordwaerts und weil ich von den Blow-Holes zurueck zuviel Zeit brauchte, eine Uebernachtung auf einem 24h Platz. Ist so was wie eine Wagenburg aus MadMax geworden , aber es schlaeft sich sehr gut. Und war still. Gestern in Exmouth angekommen und heute sollte der erste Tauchtag sein. Nee, Sicht im Wasser wie im Zuerichsee...Abbruch bevor wir im Wasser sind. Am Montag wieder. Was macht man am Sonntag? Vielleicht das Navy Pier? Who knows?
 
Muscheln am Hamelin Pool

 
Sonnenuntergang am Hamelin Pool
 
Carnarvon
  Blowholes, nördlich von Carnarvon
 
Blowholes - Lagune
 
Minilya - Warroora East Road
 
Termitenbau an der Strasse nach Exmouth
 
Lagune von Coral Bay
  On the road again

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