Galapagos. November 2012 - ein Hailight sondergleichen

Im November 2012 zog es uns nach Galapagos. Yeah, Petra fragte ein paar von uns Tauchern, ob wir auch mitkommen wollten. Es mache für sie keinen wesentlichen Mehraufwand, uns dazuzubuchen. Ausserdem wäre sie dann nicht alleine. Galapagos - eine Traumdestination. Sofort wieder auf die Aggressor, sofort wieder das Tauchgebiet, sofort wieder die grossen Haischulen, Delphine, Mola Mola, Iguanas, Seelöwen und Pinguine und was uns allen begegnet ist.
18.11.2012 - 05.12.2012
Film Galapagos
Zwischenhalt (Tag 1)
Nach zwei angenehmen Flügen sind wir in Quito gelandet. Das Gepäck ist komplett angekommen. Spät wird es an diesem Abend nicht: die Zeitumstellung, die lange Reise und ein Anlass am Vorabend der Reise reichen um fast während des T-Bones beim Abendessen einzuschlafen.
Quito - ein Tag in der Hauptstadt Equadors (Tag 2)
Wir merken die Höhe und die dünne Luft. Die Stadt Quito liegt in der Hochebene von Equador auf etwa 2850m über Meer. Trotz der Höhe ist es nicht kalt, sondern eher angenehm. Die Sonne scheint zwischen den Wolken hindurch; jedoch tut sie dies ungewohnterweise fast senkrecht. Immerhin sind wir etwas südlich des Äquators. Das wird nicht viel mit in den Schatten liegen. Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Hotel Mansion del Angel ziehen wir los um die Altstadt anzuschauen. Dabei kommen wir zur Kathedrale, die wir auch besuchen. Sie ist gross, offensichtlich immer mal wieder renoviert worden (Erdbeben), hat moderne, bunte Fenster und man kann bis auf das Dach und sogar auf die Türme hinauf. Nach halsbrecherischen Treppen und Leitern ist die Aussicht aber grandios! Ist aber nur was für Schwindelfreie. Von hier sehen wir auch den Präsidentenpalast, zu dem wir nach einem Bier im Caféacute;, welches in einem der Türme ist, hingehen. Nun kommen wir durch ältere Teile von Quito. Meist sind die Häuser 2-3 Stockwerke hoch und haben kolonialen Baustil. Es hat schon auch Hochhäuser, aber nicht in dieser Gegend. Wir werden durstig und geniessen in einem kleinen Restaurant die Zeit. Zurück im Hotel riskiert Aurelio eine Schokoladenmassage. Wir sind gespannt auf sein Erlebnis. Übrigens ist der Schokoladenduft der weitverbreiteste Duft hier. Im Hotel riechen die Gänge und Räume sehr stark danach.
San Cristobal, Galapagos (Tag 3)
Nach einem Flug mit Zwischenlandung in Guayaquil sind wir in San Cristobal angekommen. Das Atmen geht nun wieder besser; es ist auch wärmer hier auf der Insel. Petra holt uns ab und nach einer kurzen Fahrt sind wir schon im Hostel Cassa Blanca. Praktisch am Meer. Am Meer entlang sind hölzerne Absperrungen und bellende Töne schallen bis zu uns herüber. Es sind Seelöwen, die es sich am Strand und sogar auf den Aussichtsbänken und -areen (!) gemütlich machen. Es hat alle Grössen von Seelöwen; die kleineren sind gerade ein paar Monate alt.

Bei einem Bier gleichen wir unseren Informationsstand ab; Petra konnte schon einiges auf den Inseln unternehmen: Schnorcheln mit Haien und Robben etwa. Sie erzählt uns aber auch von ihren Erlebnissen der letzten Monaten in Südamerika.

Bei einem kurzen Spaziergang am Strand entdecken wir auch Pelikane, rote Krabben, schwarze Angry-Birds und sogar einen Blaufusstölpel (eine Möwenart).

San Cristobal (Tag 4)
Nach einem kurzen Frühstück und einem starken Kaffee steigen wir in ein Auto mit Fahrer für eine Tagestour San Cristobal. Das ist nicht so weitreichend, da es eigentlich nur eine Strasse quer über die Insel hat. Der Führer ist ein Bekannter der Familie, die das Hostess führt. Wie sich herausstellt, ein ganz angenehmer Herr, der uns auch das eine oder andere über die Insel und die Tiere erzählt.

Erster Stop ist bei den dem Gelände für Galapagos-Schildkröten. Die Tiere laufen zwar frei auf dem Gebiet herum, da es sich aber um eine Zuchtstation handelt, sind doch einige Zäune und Vorrichtungen vorhanden. Bald schon treffen wir auf die ersten Tiere; es wurde gerade Futter ausgeteilt. Hey Leute, die Tiere sind nicht in einem Zoo, sondern echt draussen und erst noch original auf Galapagos! Sie sind etwa 150kg schwer und etwa einen Meter lang und futtern, was das Zeugs hält.
Etwas später treffen wir auf die Zuchtstation, hier werden die Eier sorgfältig (und ohne drehen) ausgebrütet. Sie bringen ca. 60% der Eier durch und bald schon schlüpfen jeweils kleine Schildkröten. Diese bleiben dann in einem Gehege, erst ein kleines natürlich, etwa 3 Jahre. Dann kommen sie in ein grösseres bis sie etwa 7 - 8 Jahre alt sind. Nun haben sie eine Grösse, die sie überleben lässt und sie werden in die freie Natur gelassen.

Zweiter Stop ist das Ende der Strasse, in dessen Nähe ein wunderschöner Strand ist. Nach ein paar hundert Meter sind wir am Strand angekommen. Weisser Sand, blaues Meer - was will man mehr?! Ok, wir sind anspruchsvoll: einige Robben? Selbstverständlich. Pelikane? Wenn es sein muss. Krabben, nun ja, nehmen wir auch.

Dritter Stop ist an einem Vulkan, den wir besteigen. Ist ein kurzer Spaziergang, so vielleicht 10 Minuten zu laufen. Oben ist die Sicht nicht spitzenmässig; Wolkenschwaden ziehen vorbei und es weht ein starker Wind. Innen im Vulkan ist ein kleiner See, dessen Ufer man je nach Nebeldichte sieht oder eben auch nicht. Wir laufen einmal auf dem Kraterrand um den See herum. Leider klart die Sicht nicht auf. Ein halbes Dutzend Fregattvögel scheint das jedoch nicht zu stören. Sie nutzen den Wind für ihren Flug intensiv aus.

Vierter Stop ist ein alter, riesiger Baum. In seiner Krone befindet sich ein Baumhaus, welches über eine Hängebrücke erreicht werden kann. Man kann es mieten.

Der Ausflug endet bald mal, einige von uns haben ziemlich Farbe angenommen.

Morgen gehts aufs Schiff.





Santa Cruz (Tag 6)
Über Nacht sind wir etwas gefahren. Das hiess: Anker rauf, Wellengang, Anker runter. Schlafen war nicht so angesagt, aber es ging so zwischendurch. Trotzdem sind wir um 06:00 Uhr auf und haben Frühstück. Kurz vor 08:00 ist ein Intro in die Sicherheitsvorkehrungen fürs Tauchen. Wir kriegen eine Tröte, ein Fähnchen an einer zusammenklappbaren Stange und ein GPS-Sender, der bei Bedarf eingeschaltet werden kann. Tauchen tun wir mit Halbtrockenanzug oder 7mm Neopren und Kapuzenweste oder -shorty. Handschuhe sind erlaubt, wir sind auch froh, da die Steine und Felsen hauptsächlich lavaartig und somit scharf sind.
Wolf (Tag 7)
Über mir der Nachthimmel, es ist fast Vollmond. Deswegen sind nur ein paar Sterne sichtbar, allenfalls der eine oder andere Planet. Nebenan ist die Insel Darwin; Möwen kreischen auch in der Nacht.
3 Tauchgänge sind es heute gewesen: alle an der Insel Wolf. 2 davon starteten im Südosten der Insel, einer bei den Caves im Norden. Übern Mittag ankerten wir im Westen der Insel, dies ist - oder war- der innere Krater.

Der erste Tauchgang zeigt uns nicht viel Sicht, vielleicht 10m, Strömung aber von überall. Etwas tiefer im Wasser zieht die Strömung in Richtung Norden, aber bald kehren wir um, da sie sich 180 Grad gedreht hat. Macht nichts, ausser dem Kleinvieh sehen wir vor allem - Haie! Galapagos Haie, Weissspitzen-Riffhaie und ein paar Hammerhaie! Wunderschöne Tiere, elegant bewegen sie sich durchs Wasser. Am Schluss vom Tauchgang noch ein Aderrochen, der sich nicht scheut, vor der Kamera aufzutreten.

Den zweiten Tauchgang werde ich wohl nie vergessen: nochmals Galapagoshaie und Hammerhaie! Diesmal aber en masse! Es zeigt sich bald, dass die Haie sehr neugierig sind und zu uns kommen, wenn wir uns ruhig verhalten. Ei, ja, Nerven behalten auf 20m Tiefe, wenn da ein Hai auf einem zuschwimmt? Es braucht wirklich Nerven, die Haie kommen bis zu 1.5 m heran und beäugen einem intensiv. Den einen oder anderen fasziniert auch meine weissen Flossen, lässt sie aber in Ruhe. Ich beobachte, dass die Haie etwa gleich vorsichtig sind wie wir Taucher selber. Erschrickt jemand von uns ein wenig oder macht eine hektische Bewegung, kehren sie sofort.
Beide Tauchgänge sind sehr anstrengend: Strömung, Nerven behalten und ruhig bleiben für die Videoaufnahmen zehren an den Kräften. Oben ist die See rauh und die Wellen stark. Es wird mir leicht übel, ich brauche wohl eine zweite Seekrankheitstablette.
Der dritte Tauchgang ist im Norden der Insel und startet auf der Ostseite. Somit haben wir Strömung, die nach Norden zieht, Gleich am Anfang suchen wir eine Höhle auf und besichtigen sie. Es hat Schildkröten, Haie und vor allem Langusten darin. Draussen finden wir noch eine Schildkröte, dann hat es nicht mehr soviel Grossfisch. An der Ecke der Insel, dort, wo der Krater auch unter Wasser ersichtlich ist, tauchen wir in Richtung Kraterand hinein. Bald merken wir die Strömung, die kreuz und quer zieht, aber auch hinuntergeht. Viel Fisch hat es hier, es hat auch sehr viel gut getarnte Drachenköpfe. Einen sehe ich kaum und berühre ihn fast um mich am Riff zu halten. Im letzten Moment entdecke ich ihn und kann die Hand zurückziehen.
Nachdem wir wieder ins Zodiac gekommen sind, geht es noch zu einer Höhle, die teilweise über den Wasserspiegel reicht. Da Schnorcheln wir aber nur noch hinein, nichts mehr mit Tauchen. Wir treffen einen Seelöwen und eine Schildkröte an. Das tollste ist aber die Sicht ins Blaue aus der Höhle hinaus. Zufälligerweise steht die Sonne noch so, dass wir ihr Licht genau in die Höhle hinein haben. Passt hervorragend!

 
   
   




Punto Vicente Roca (Tag 11)
Der letzte Tauchtag auf der Aggressor I beginnt. Drei Tauchgänge sind angesagt und die Guides wechseln zu Trockentauchanzügen. Ups. Nun wird es doch noch kalt. Mit dünnem Neopren- T-Shirt unter dem Taucheranzug hoffe ich noch etwas zu dämmen. Immerhin bestehen uns drei Stunden im kalten Wasser bevor.

Es ist wirklich kalt, so in etwa 15 Grad Celsius. Also was bekanntes vom Zürichsee. Es fühlt sich auch so an wie der Zürichsee, nur eben salzig. Und wenn im Zürichsee noch die Fauna und Flora auch so wäre wie hier, würde man die Temperatur im See noch eher in Kauf nehmen.

Aber es ist nicht der Zürichsee und so sehen wir eben andere Dinge. Zum Beispiel scheue Seepferdchen, verspielte Seelöwen, ertappte Octopusse, See(blumen) und sogar hungrige Iguane! Wobei die harmlose Vegetarier sind.

An den Steilwänden entlang tauchend, sieht man die viele Lavaschichten. Einige sind offenbar von härterer Natur und weniger ausgespült oder abgetragen, andere bilden kleine Höhlen, in denen sich langnadelige Seeigel verstecken.

An der Oberfläche tummeln sich auch ein paar Pinguine. Leider gaben die uns kein Stelldichein unter Wasser.

Wow! Alles in allem sind die drei Tauchgänge das Frieren wert gewesen! Vor allem die Iguane unter Wasser am Algen fressen zu sehen war eine meiner Hoffnungen auf dieser Reise. Es brauchte allerdings etwas Mut, sich zwischen die Steine und in die Brandung zu getrauen.

 
Mola Mola
 
Galapagos Photos

Noch ein paar Photos von der Galapagos Reise


Seelöwe, sea-lion
Seepferd, seahorse

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